Luis Castellanos

SOLOPROGRAMM

„El Poncho Pianístico“

Klaviermusik aus Lateinamerika trifft auf Frédéric ChopinModeriertes Konzert mit Werken von Luis A. Calvo, Manuel María Ponce, Samuel Zyman, Alberto Ginastera und Frédéric Chopin; Luis Castellanos, Klavier

Aachener Zeitung, 7.11.2022. „Begeistertes Publikum lauscht Luis Castellanos: Jülich. Luis Andres Castellanos Jimenez, der in Aachen ansässige kolumbianische Pianist, gastierte erstmalig in der Herzogstadt. Nach dem glanzvollen Abend wurden mehrere Stimmen laut mit der Frage ‚Warum hatten wir nicht das Vergnügen, ihn schon öfter zu hören?‘ Eine berechtigte Frage, denn der Künstler hat schon seit 18 Jahren in Deutschland seine Heimat gefunden. Mutig und neuartig frisch war die Programmgestaltung des kolumbianischen Pianisten Luis Castellanos in der Reihe der Jülicher Schlosskonzerte. Seine Leidenschaft für die Musik von Frédéric Chopin veranlasste ihn, die Musik des großen Komponisten an diesem Konzertabend mit Werken von lateinamerikanischen Musikern zu einem stimmigen Programm zu vereinen. […] Das großartige Konzertstück ‚Balada Mexicana‘ – ‚Erinner Dich an mich‘ (Manuel Maria Ponce) besang das Liebesleid und wurde von Luis Castellanos mit dynamisch expressivem Ausdruck emotional anrührend vorgetragen. […] Luis Castellanos‘ virtuose Kunst und pianistische Genialität erst aber machte sie lebendig fast körperlich spürbar. Seine Leichtigkeit, mit der er zarte, perlende Läufe und melodisch liedhafte Elemente brachte, aber auch die Dynamik seines kraftvoll expressiven Spiels zeigte den Facettenreichtum der Musik, die ihm spürbar ans Herz gewachsen war. […] Den Ausspruch Chopins „Das Klavier ist mein zweites Ich!“ kann Luis Castellanos durchaus auch für sich in Anspruch nehmen. Er identifizierte sich völlig mit dem Instrument und ließ die lyrischen wie auch die dramatischen Effekte der Musik Chopins aufleben. Sein kantabler Anschlag zeichnete ihn bei der Interpretation der fast esoterischen Tonsprache der Nocturnes aus. Virtuose Spielart, feinsinnige Interpretation und rauschende Klanggestaltung kennzeichneten das Spiel des Pianisten. Der musikalisch und pianistisch hochqualitative Konzertabend war reines Vergnügen, das von den Zuhörern mit frenetischem Beifall und Standing Ovation honoriert wurde.


Luis Castellanos

Der kolumbianische Pianist Luis Castellanos ist erster Preisträger des Chopin-Wettbewerbs in Kolumbien und seither ein gefragter Solist und Kammermusiker. Als Repräsentant seines Heimatlandes trat er in zahlreichen Ländern auf – u.a. beim Musikfestival „Südamerika!“ im Berliner Konzerthaus, beim „Festival die Due Mondi“ im italienischen Spoleto, in der kolumbianischen Botschaft in Brüssel sowie als Solist mit Orchester beim 8. Internationalen Klavierfestival in Ibagué in Kolumbien.

Gemeinsam mit der Violoncellistin Soraya Ansari konzertiert er im 2008 gegründeten Duo (www.duoaken2.com). Sie setzen sich stark dafür ein, die sogenannte „klassische Musik“ einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Luis Andres Castellanos Jimenez wurde in Bogotá (Kolumbien) geboren und wollte im Alter von elf Jahren Klarinette lernen, da sein Vater jahrzehntelang Klarinettist und Saxophonist im Lucho-Bermudez-Orchester war. Am Konservatorium hieß es jedoch, seine Hände seien zu klein für die Klarinette, er solle erst einmal Geige, Klavier oder Tuba lernen. Daraufhin entschied er sich für das Klavier, studierte als Jungstudent am Staatlichen Konservatorium Bogotá und feierte seine ersten Wettbewerbserfolge. Mit 18 Jahren kam Luis Castellanos nach Deutschland, um bei Prof. Ilja Scheps an der HfMT Köln/Aachen zu studieren. Anschließend folgte ein weiterer Studienabschluss im Fach Orchesterdirigat. Wichtige musikalische Impulse erhielt er u.a. von Prof. Alan Weiss, Prof. Mirabela Dina, Prof. Janusz Olejniczak, Prof. Hans-Christian Schweiker und Maestro Jorge Luis Prats. Mit Stipendien wurde er von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung sowie als Jungstudent am Staatlichen Konservatorium Bogotá gefördert.